Umzugskartons und Bautreppe in neuer Wohnung
Priesterausbildung

Start in die Berufseinführung
Auf (unaus)gepackten Koffern

Mitte August, also vor etwa einem Monat, begann offiziell die Berufseinführungs-Phase der Priesterausbildung, die an das Theologie-Studium anschließt. Für zwei Jahre lebe und arbeite ich dazu im Eifelort Kall, der zur GdG1Gemeinschaft der Gemeinden Steinfeld gehört. Nach dem ersten Jahr werde ich zum Diakon geweiht, ein Jahr darauf zum Priester. Danach geht es als Kaplan in einer anderen Gemeinde des Bistums Aachen weiter.

Die Ausbildung besteht einerseits aus praktischen Erfahrungen in der Gemeinde (z. B. Gottesdienste, Krankenbesuche, Arbeit mit Messdiener:innen, Gremien) und andererseits aus zentral koordinierten Ausbildungselementen (z. B. Kommunikationsseminare, Präventionsschulungen, Projektmanagement und Innovation). An diesen Schulungen nehmen insgesamt zwei Gemeindeassistentinnen, eine Pastoralassistentin und drei Priesterkandidaten teil. Wir alle waren froh, dass seit diesem Jahr alle, die sich auf einen pastoralen Beruf im Bistum vorbereiten, in demselben Kurs sind und die kommenden zwei Jahre miteinander lernen, denn die meisten Aufgaben und Kompetenzen sind in allen drei Berufsgruppen vergleichbar. Einzelne Schwerpunkte werden dann separat durchlaufen. Neben den inhaltlichen Themenblöcken treffen wir uns auch regelmäßig zu einem moderierten Erfahrungsaustausch und zu geistlicher Begleitung in der Gruppe.

Mein Start in die Gemeindearbeit war insofern spannend, als die Gemeinde Kall stark von der Flutkatastrophe Mitte Juli betroffen ist, viele Häuser zerstört sind und sogar Menschen ertrunken sind. Auch das Pfarrhaus ist für die kommenden Monate nicht nutzbar, sodass Vieles improvisiert werden muss. Dennoch bin ich freundlich aufgenommen worden und beginne langsam, mich in die Aufgaben einzufinden. Neben dem Kennenlernen vieler neuer Gesichter und dem Besuch zahlreicher Gremien war ein erstes eindrückliches Erlebnis für mich der Besuch älterer Menschen, denen ich die Krankenkommunion gebracht habe. Die Dankbarkeit für den Besuch und das Gefühl, selbst Liturgie mit anderen Menschen feiern zu können, hat mich beeindruckt. Auch ein erstes Treffen mit den Messdiener:innen lässt auf eine gute Atmosphäre hoffen. Als nächste große Herausforderung steht nun die Leitung von Wortgottesdiensten an. Ich bin jedenfalls froh, dass mein Terminkalender sich beginnt zu füllen.

Ergänzend zu diesen beiden Aspekten haben wir Priesterkandidaten uns im September mit Priesterkandidaten aus anderen Bistümern in Erfurt getroffen und dort gemeinsam eine Woche verbracht, um uns kennenzulernen, inhaltlich zu arbeiten und ein paar geistliche Impulse zu erhalten. Wiedersehen werden wir uns im kommenden Frühjahr zur Diakonenausbildung in Hamburg.

Neben den beruflichen Aktivitäten richte ich auch meine Wohnung mehr und mehr ein. Nach vier Jahren im Frankfurter Priesterseminar Sankt Georgen bin ich wieder froh, die Wohnung selbst gestalten zu können und — sobald meine Küche geliefert ist — auch wieder intensiver kochen zu können.

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